Aroma goes Osaka – und erlebt die Zukunft an der Expo 2025

90 bis zu 16 Metern hohe Säulen aus 2 Millionen recycelten Palmwedeln bildeten im Pavillon der Vereinigten Arabischen Emiraten einen traditionell- japanischen Satoyama-Wald. Foto von Michael Hollstein, Aroma.


Wie fühlt sich Zukunft an? Wie riecht sie, wie klingt sie, wie erzählt man sie? Das Aroma-Team weiss nach einem Besuch an der Expo 2025 in Osaka: Zukunft erklärt sich nicht über Worte. Sie geschieht im Raum, durch Atmosphäre, durch Erlebnisse. «Designing Future Society for our Lives» war das Motto der Expo 2025 in Osaka. Eine ganz schön anspruchsvolle Aufgabe, die Menschen dazu bringen soll, darüber nachzudenken, wie sie leben möchten und wie sie ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Rund 158 Länder haben dieses Jahr teilgenommen, 47 Länder waren mit eigenen Pavillons vertreten – Aroma hat einige davon besucht und hautnah erlebt, wie das Konzept der Gesellschaft der Zukunft auf faszinierende Art interpretiert und realisiert werden kann.

 

Eine traditionellen Schweizer Scherenschnitten nachempfundene Metallkonstruktion begrüsste Besucherinnen und Besucher im Schweizer Pavillon. Foto von Carolin Weiss, Aroma.


Architektur, Kunst und Storytelling verschmelzen
Im österreichischen Pavillon «Composing the Future», wirkten Musik, Bewegung und Klang als kollektiver Zukunftsbeat – ein Erlebnis für alle Sinne. Im Pavillon von Katar hingegen konnten Besucherinnen und Besucher eine historische Reise nach Katar selbst erleben, dank geschickter Konstruktionen aus Holz und Segelstoffen. Das visionäre «From Earth to Ether»-Konzept der Vereinigten Arabischen Emirate schlug mit recycelten Palmwedeln die Brücke zwischen Erde und digitaler Sphäre – jeder Raum war ein Kapitel, jede Wendung ein neuer Sinneseindruck.

In Sachen Architektur hatten Usbekistan mit einem wiederverwendbaren Pavillon, Bahrain mit einer minimalistischen Holzstruktur, tief in der Bootsbauertradition verwurzelt, und Gastgeberland Japan mit einem nachhaltigen, auf unterschiedliche Erzählstränge aufgebauten kreisförmigen Holzbau die Nase vorne. Sie zeigten alle, wie Architektur nicht nur Raum ist, sondern auch Erzählerin, Haltung und Ausdruck zugleich sein kann.
Mehr zeigen und erzählen Michael Hollstein, Creative Director, hier
und Mauro Testerini, Creative Director, hier

 

Immersive Theateratmosphäre herrschte im brasilianischen Pavillon. Foto von Dr. Barbara Mutzbauer, Aroma.


«Vibes» für alle Sinne – ob mit Signaletik oder immersiven Inszenierungen
Nicht nur die Länderpavillons, sondern auch das Leitsystem waren ein absolutes Highlight: Der imposante, zwei Kilometer lange Holzbau «Grand Ring» war nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern fungierte als lebendiges Leitsystem, das Orientierung zum Erlebnis machte und intuitiv durch das Gelände führte. Gleichzeitig trug er mit seinen Blumenwiesen und seiner Aussicht auf Stadt und Meer viel zur angenehm ruhigen Gesamtstimmung bei.

Apropos Stimmung: Die fand sich im brasilianischen Pavillon ganz besonders – er war eine immersive, interaktive Theaterinszenierung, in der auch die Besucherinnen und Besucher ihre Rollen spielten. Und der polnische Pavillon mit seinen
überdimensionierten, farbenfrohen Pflanzen-Projektionen zeigte, dass Heilkräuter auch dann wirken, wenn sie «nur» inszeniert sind. Aber auch unerwartete Elemente sorgten für den passenden Vibe: Wegweiser. Dass die auch spannend gehen, zeigte der Schweizer Pavillon, in dem Heidi Besucherinnen und Besucher durch das Gebäude leitete und wo ein traditioneller Scherenschnitt aus Eisen als Willkommensschild diente – visuell stark, spielerisch und kulturell tief verankert.

Warum der deutsche Pavillon das Signaletik-Highlight der Expo war, schreibt Carolin Weiss, Art Director Visual Communication, hier
Mehr zur Atmosphäre erzählt Dr. Barbara Mutzbauer, Creative Director, in ihrem Beitrag

 

Überdimensional projizierte Heilpflanzen im polnischen Pavillon. Foto von Katrin Seibert, Aroma.

Wenn Architektur auf Kunst trifft: Interaktion wird Begegnung
An der Expo 2025 wurde jedes Pavillonensemble zur Bühne, auf der Kunst und Architektur ein harmonisches Zusammenspiel eingehen: Skulpturale Installationen wie «HIWADROME» aus Rollstühlen, digitale Figuren wie Julian Opies wandernde Silhouetten und raumgreifende Artefakte machten Kunst zum pulsierenden Teil der Route und erzählten neben den Pavilloninhalten ihre eigene Geschichte. Die mutigen Inszenierungen schafften eine Atmosphäre, in der Kunst nicht ablenkte, sondern integrierte – und das zum Teil mit ganz einfachen, günstigen Materialien.

Gleichzeitig zeigten Szenografien wie im polnischen, kuwaitischen und südkoreanischen Pavillon: Interaktion darf leise sein und berührt gerade dadurch besonders. Ob digital projizierte Heilpflanzen, Sanddünen nachempfundene, ruhige
Kuppelräume zum Innehalten oder interaktive Elemente – die Besucherinnen und Besucher wurden stets Teil des Gesamterlebnisses.
Katrin Seibert, Senior Scenographer, erzählt hier, warum die Gestaltung einer atmosphärischen Welt an der Expo 2025 kein Beiwerk, sondern essenziell war.

Kunstvolle Installation im koreanischen Pavillon. Foto von Roger Stämpfli


Und Roger Stämpfli, Creative Director, stellt in seinem Beitrag seine Kunst-Highlights vor:

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